Erster Tiefbaurechtspreis für Prof. Dr. Götz von Craushaar

Er ist eine symbolische Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Baugrund- und Tiefbaurechts – der Tiefbaurechtspreis des CBTR. Zum ersten Mal ist diese Auszeichnung vergeben worden. Preisträger ist der Begründer der Freiburger Baurechtstage, Prof. Dr. Götz von Craushaar.

"Wir wollen einem Mann die Ehre und Anerkennung erweisen, der beileibe nicht zu den Lauten im Lande zählt und auch noch nie ein großes Aufsehen um seine Person oder sein baujuristisches Wirken machte. Trotzdem hat er für die Entwicklung und Gestaltung des Bauvertragsrechts deutliche Spuren gesetzt", hob CBTR-Vizepräsident Josef Grauvogl in seiner Laudatio an.

Von Craushaar habe dieses Segment des Zivilrechts geprägt. Als Professor für Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg hat er auch die Freiburger Baurechtstage ins Leben gerufen. Als beispielhafte Leistungen des Geehrten nannte der Laudator einen Meilenstein aus dem Jahr 1975, als sich von Craushaar mit der Definition von "Bauwerksleistungen" im Sinne des § 638 BGB zur Klärung von Gewährleistungsfragen befasst hat und Regeln zur Abgrenzung von "Arbeiten an einem Grundstück" und "Arbeiten an einem Bauwerk" aufgestellt hatte. Für den Bereich des Tiefbaurechts habe der Preisträger in einer ersten wegweisenden zusammenfassenden Darstellung die Rechtsprechung zum Problem des Baugrundrechts behandelt und "damit einen wichtigen Stein ins Rollen gebracht". Kritisch habe sich Prof. Götz von Craushaar auch mit der Rechtsprechung des BGH zur Eigenschaft des Vorunternehmers als Erfüllungsgehilfe des Auftraggebers auseinandergesetzt.

Aber auch die Person des Preisträgers stellte CBTR-Vizepräsident Josef Grauvogl heraus: "Professor Götz von Craushaar hat die große Bühne nie gebraucht oder gesucht", so Grauvogl. Vielmehr habe er "durch seine Geradlinigkeit, durch seine Gabe des Zuhörens und durch sein analytisches Denken" Akzente gesetzt. Im Rahmen eines Festbanketts mit zahlreichen namhaften Gästen aus Baurecht, Bautechnik und Baubetriebswirtschaft überreichte Grauvogl zusammen mit CBTR-Präsident Prof. Dr. iur. Axel Wirth neben einer Urkunde die erste "bronzene Asparagusschaufel". Der Tiefbaurechtspreis des CBTR soll keine Eintagsfliege bleiben. In Zukunft will das Centrum in loser Folge weitere herausragende Persönlichkeiten aus dem Bereich des Tiefbaurechts mit dem Preis symbolisch ehren.